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In Platons Dialog Sophistes wird nach der Definition des Sophisten gefragt; das führt zum Begriff des Nichtseienden und schließlich unter dem Stichwort 'Dialektik' auf die Frage nach dem Seienden. Daß Platon dabei von der sophistischen Methode ausgeht, das Seiende als bloße Spitze einer Begriffspyramide zu deuten, haben seine Interpreten seit jeher als irgendwie widersprüchlich empfunden. Dieser Kommentar ist für Leser gedacht, die bereit sind, den Sophistes (griechisch oder in Übersetzung) genau zu studieren, aber dabei einen Begleiter haben möchten, der ihnen in möglichst direkter und knapper Form hilft, den oft schwierigen einzelnen Schritten zu folgen und zugleich die Übersicht über das nicht weniger schwierige Ganze zu behalten. Er will nicht in die kaum noch überschaubare wissenschaftliche Diskussion einführen, sondern nur das dort zunehmend ins Hintertreffen geratende unmittelbare Verständnis des Wortlauts sicherstellen. Er ist "kritisch", weil er zum unbefangenen Lesen anhalten möchte. Damit wendet er sich nicht gegen die idealistische Interpretation von Platons Dialogen, der Platon seinen Ruhm als Philosoph verdankt, sondern will zeigen, daß es falsch wäre, den Platon, der im Sophistes Grundlegendes u. a. über Begriffsbildung und Sprache zu sagen hat, darüber zu vernachlässigen.
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