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Der stellvertretende kommandierende General des 7. Armeekorps v. Gayl veroffentlicht in den Zeitungen seines Korpsbezirks eine Mahnung zum Ausharren und Vertrauen. »Ist es wahr«, fragt er, »daß dieses Vertrauen hie und da zu wanken beginnt? Daß Schwarzseher am Werke sind, um in ihren Kreisen flau zu machen und die frohe Zuversicht zu dämpfen?« Und er gibt darauf folgende Antwort: »Sollte das so sein, dann mag es mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Weder jetzt noch je haben wir irgendwelche Ursache, in dem Vertrauen auf den glücklichen Ausgang des Krieges uns beirren zu lassen. Vor 44 Jahren hat unser Schwert sieben Monate nicht gerastet; heute aber sind die Verhältnisse der Kriegsführung, die Zahl der Kämpfer, die Ausdehnung der Fronten ins Ungemessene gewachsen. Und Feinde ringsum! Die Abrechnung mit ihnen, an der uns treue Verbündete helfen, ist aber wahrlich im besten Gange. Im Sturme haben wir, dem Gebote der Notwehr folgend, Belgien erobert; unsere Truppen stehen unbezwinglich in Ost und West auf fremdem Boden, unsere Schiffe sind der Schrecken der Fe inde. Ein Krieg freilich, in dem jeder Tag einen neuen Sieg brächte, in dem es keinen Wechselfall, keinen Rückschlag gäbe, wäre in der Tat ein merkwürdiger Krieg! Die beste Gewähr für einen glücklichen Ausgang ist der herrliche Geist unserer Truppen . Je näher am Feind, desto stürmischer ihr Kampfesmut, ihre Begeisterung, ihr Wille zum Siege. Und unter uns, die wir hinter der Front wie im Schatten des Friedens leben, sollte einer verzagen? Tue ein jeder in erhohtem Maße seine Pflicht und helfe er vor allem wirtschaftlich mit an der Stärkung unserer Kriegsrüstung: dann dürfen wir alle mit fester Zuversicht auf den Sieg unserer guten Sache hinübertreten ins neue Jahr! Gott schütze Kaiser und Reich!« General v. Gayl hat mit seiner Aufforderung zur Festigkeit durchaus recht. Aber vielleicht wäre diese Predigt gegen die Flaumacher nicht notig gewesen, wenn sich einzelne Kreise beim Beginn des Krieges in der Verteilung von Vorschußlorbeeren etwas großere Zurückhaltung auferlegt hätten.
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