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Die folgenden Briefe sind von einem jungen Maler geschrieben, der an der Front war von September bis Anfang April, wo er in einem der Kämpfe im Argonnerwald verschwunden ist. Soll man von ihm in der Vergangenheit oder in der Gegenwart sprechen? Wir wissen es nicht: seit dem Tage, wo sie die letzte von Schmutz befleckte Karte erreichte, welche den Angriff meldete, in dem er verschwinden sollte, welche quälende Stille für diese Frauen, die während acht Monaten nur von den fast täglichen Briefen lebten! Doch für wieviele Mütter und Frauen ist eine solche Qual heute das tägliche Los? In dem Atelier, unter den Bildern, in denen der junge Mann seine Träume, seine Künstlervisionen festgelegt hatte, habe ich, liebevoll auf einem Tische geordnet, alle die weißen Kärtchen gesehen, aus denen dieser Briefwechsel besteht. Schwelgende Gegenwart. . . . Ich wußte damals noch nicht, welche Seele sich hier in ihrer Fülle ausgedrückt hat, um auf diesem Wege an den häuslichen Herd zurückzukehren: eine Seele, die dazu bestimmt war, dessen bin ich überzeugt, sich weit über den kleinen Kreis der Verwandten hinaus zu ergießen und weithin auf die Menschen zu strahlen. Die Seele eines fertigen Künstlers, aber auch eines Dichters, mit der Schüchternheit eines Jünglings, der schon mit dreizehn Jahren die Schule für das Atelier verlassen hat und ganz allein gelernt hat das, was ihn bewegt, in Tonen auszudrücken, deren Schonheit der Leser wird zu würdigen wissen. Herzensgüte, inbrünstige Verehrung der Natur, mystisches Verstehen ihrer Erscheinungsformen und ihrer ewigen Sprache, das ist es, was die Deutschen, die sich die Erben Gothes und Beethovens nennen, allein zu besitzen glauben und was uns in diesen, von einem jungen Franzosen für seine Teuersten und für sich geschriebenen Briefen ergreift.
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